Auswandern mal im Ernst

Dank Goodbye Deutschland!, Mein neues Leben, Auf und davon, Koffer zu und weg und alle den anderen TV-Formaten rund ums Auswandern ist in den vergangenen Jahren das Wort Auswanderer in aller Munde. Und auch die Tatsache, dass viele Auswanderer ganz schnell wieder zu Einwanderern werden.

Ob man diese TV Sendungen schaut oder nicht, und ob die Fälle, die da gezeigt werden, wirklich alle echt sind, sei dahin gestellt. Ebenso, ob es aus Sicht der Auswanderer sinnvoll ist, sich vorführen zu lassen. Fest steht aber: Viele Menschen sehnen sich – aus welchem persönlichen Grund auch immer – nach dem Neuen. Und immer mehr Menschen wagen ihn auch, den Aufbruch ins Unbekannte.

Bei all diesen Dokus aber, wird am Ende mehr oder weniger deutlich: unvorbereitet verspricht das Auswandern meist wenig Erfolg.
„Auswandern mal im Ernst“ weiterlesen

J.W. von Goethe – Faust und die Vernunft

Vernunft und Wissenschaft als höchste menschliche Kraft? Fausts Einschätzung zum Schluss:

Faust, der Wissenschaftler, der alle Fakultäten der Universität durchlaufen hat und vom Schüler zum Wissenschaftler und Lehrer geworden ist, hat erkannt, dass die menschliche Wissenschaft immer an ihre Grenzen stößt; dass die menschliche Vernunft, bei aller Unbegrenztheit, sich immer wieder als endlich erweist und somit dem Menschen die ganze Wahrheit des Kosmos und seiner menschlichen Existenz verschlossen bleibt.

„J.W. von Goethe – Faust und die Vernunft“ weiterlesen

J.W. von Goethe – Faust – Die Gretchenfigur

Gretchen ist jung, hübsch und stammt aus kleinbürgerlichen Verhältnissen. Sie wird als sehr wohlerzogen, tugendhaft und schüchtern beschrieben. Ihre naive, kindliche Seite wird durch den Namen „Gretchen“ verdeutlicht. Das ist auch der Grund, warum Goethe diesen Übernamen verwendet und nicht ihren vollständigen Namen Margarete.

Obwohl sie noch so jung ist, hat sie aber durch die Pflege und den frühen Tod ihrer kleinen Schwester grundlegende menschliche Erfahrungen erworben, verfügt über Feinfühligkeit und ahnungsvolle Sensibilität. Gretchen ist streng gläubig und lebt nach den Regeln der Kirche, von der Welt selbst jedoch, weiß sie wenig. Ihr Weltbild ist geprägt vom Glauben und von dem, was sie in der Kirche lernt.

„J.W. von Goethe – Faust – Die Gretchenfigur“ weiterlesen

Wilhelm von Humboldt

Der Kulturwissenschaftler, Staatstheoretiker und Schulrefomer Wilhelm von Humboldt (1767-1835) gilt heute – gemeinsam mit seinem Bruder Alexander von Humboldt (siehe auch Daniel Kehlmann „Die Vermessung der Welt“) – als eine der zukunftsweisenden Persönlichkeiten des ausgehenden 18. Jahrhunderts.
„Wilhelm von Humboldt“ weiterlesen

Thomas Bernhard: Der Keller (1976)

Kurze Inhaltsangabe und einige Anmerkungen

In die entgegengesetzte Richtung gehen – Was als Grundprinzip des Lebens von Thomas Bernhard gelten kann, hat auch deutliche Spuren in seinen Werken hinterlassen. „Der Keller“ zählt zu den fünf autobiographischen Stücken, in denen Bernhard seine Kindheit und Jugend literarisch verarbeitet.

Gerade 16-jährig verlässt der namenlos bleibende Gymnasiast den ihm vorbestimmten Weg und geht statt zur Schule auf das Arbeitsamt. Rasch erreicht er sein Ziel, eine Anstellung in dem seinem Lebensumfeld genau entgegen gesetzten Teil der Stadt Salzburg zu finden. So beginnt er in der Scherzhauserfeldsiedlung, dem Armenviertel Salzburgs, eine Lehre im Kolonialwarengeschäft des Karl Podlaha.
„Thomas Bernhard: Der Keller (1976)“ weiterlesen

Ursprung, Bedeutung, Funktion und Struktur der Sprache

Ursprung der Sprache:
Das lautsprachliche Verständigungssystem entwickelte sich in einem Zeitraum, der mit 200.000-40.000 vor unserer Zeitrechnung angegeben wird. Schriftsysteme lassen sich in etwa 5.000 Jahre zurückverfolgen.

Entstehung der Sprachen:
Es werden natürliche und konstruierte, so genannte künstliche oder auch Plansprachen, Sprachen unterschieden.

Natürliche Sprachen vollziehen eine historische Entwicklung und sind durch Varietäten sowie durch strukturelle und lexikalische Unsicherheiten gekennzeichnet. Künstliche Sprachen hingegen werden planvoll geschaffen und dienen dem Zweck der Gruppe von Menschen, die sie erschaffen hat. Man unterscheidet konstruierte Sprachen, deren Wortschatz völlig neu erfunden wird und jene, deren Vokabeln aus bestehenden Quellen entlehnt werden.
„Ursprung, Bedeutung, Funktion und Struktur der Sprache“ weiterlesen

Joachim Ringelnatz (1883-1934) – Die Ameisen

Das Gedicht „Die Ameisen“ von Joachim Ringelnatz erscheint in zwei Varianten. Die erste Variante besteht aus nur einer Strophe mit sechs paarweise gereimten Versen ohne Zeilensprünge:

In Hamburg lebten zwei Ameisen,
Die wollten nach Australien reisen.
Bei Altona auf der Chaussee
Da taten ihnen die Beine weh,
Und da verzichteten sie weise
Denn auf den letzten Teil der Reise.

In der vollständigen Varianten folgt auf die erste noch eine zweite, lediglich aus 2 Versen bestehende Strophe, die ebenfalls im Paarreim gehalten ist:
„Joachim Ringelnatz (1883-1934) – Die Ameisen“ weiterlesen

Sprache hat Macht

Eine Macht, die man keinesfalls unterschätzen sollte. Eine Macht, die wenn sie richtig genutzt wird, etwas bewegen und Gutes erreichen kann. Viele Menschen, unter ihnen große Künstler, Politiker und Wissenschaftler, haben diese Macht im Laufe der Jahrhunderte erkannt und sie genutzt. Für sich und zum Wohle der Menschheit.

Verhüllend und zugleich entblößend, lebendig und traurig, kraftvoll und schwach, bildhaft und floskelarm – das alles kann, das alles sollte Sprache sein. Nur wenn Sie bewegt, dann erreicht sie auch, dann fällt, was sie säen möchte auf fruchtbaren Boden. Wie Sprache so wird? Indem man sie achtet und schätzt, indem man sie verwendet, wenn es sie braucht und ruhen lässt, wenn es nichts mehr zu sagen gibt.

Doch eben weil die Sprache so ist, wie sie ist, ja im wahrsten Sinne des Wortes (wort)gewaltig sein kann, ist sie ebenso oft auch missbraucht worden. Missbraucht um Menschen zu unterdrücken, Unwahrheiten zu verbreiten und andere zu verleumden.

Der Umgang mit ihr sollte deshalb vor allem eines sein: sorgsam, gepflegt, durchdacht und maßvoll. Denn einmal gesagt kann ein Wort nicht wieder zurückgenommen werden. Hat es sich auf den Weg gemacht, kann es nicht mehr aufgehalten werden und wird seine Wirkung entfalten. Unaufhaltsam und umfassend, intensiv und endgültig.