Dialektik

Der Begriff Dialektik stammt von griech. „Kunst der Unterredung“. Seit dem 18. Jahrhundert wird mit diesem Begriff die Lehre von den Gegensätzen der Dinge und Begriffe, deren Auffindung und Auflösung (dialektische Erörterung) bezeichnet. Die Dialektik dient der Wahrheitsfindung.

Essay und Erörterung

Der Essay und die Erörterung haben einiges gemeinsam. Beide wollen:

  • den Leser überzeugen
  • ein Thema umfassend betrachten
  • sachlich bleiben

Es gibt jedoch auch einiges, was den Essay von der Erörterung unterscheidet:

  • Form: Der Essay ist nicht an eine bestimmte äußere Form gebunden, muss aber eine strikte innere Logik besitzen.
  • Der Essay sollte stilistisch ausgefeilt sein.
  • Besonderes Merkmal ist die sehr bildhafte Sprache.
  • Der Essay spielt mit den Stilfiguren, ist häufig ironisch.
  • Zudem beruft sich der Essay als „Gedankenexperiment“ mehr auf die eigene Meinung und versucht diese mit einer gewissen Distanz für andere nachvollziehbar zu machen. (Die Erörterung hingegen, beruht stärker auf allgemeingültigen Fakten und hat deshalb meist auch eher ein allgemeingültigeres Ergebnis.)

Die Erörterung hingegen:

  • ist an die äußere Form Einleitung, Hauptteil, Schluss gebunden,
  • wird je nach Aufgabenstellung linear (nur pro oder nur contra Argumente) oder dialektisch (pro und contra Argumente im Wechsel) gehalten,
  • ist durch ein hohes Maß an Sachlichkeit gekennzeichnet,
  • stellt keinen so hohen Anspruch an die stilistische Ausarbeitung.

Die Sacherörterung

Wohl ein der häufigsten Aufgaben in der Schule: die Erörterung eines Sachthemas. Im Gegensatz zur Texterörterung ist die Sacherörtung eine freie, textungebundene Erörterung eines bestimmten Sachverhaltes/Themas.

Generell lassen sich hierbei zwei Varianten unterscheiden: die Lineare (oder auch…) und die dialektische (auch kontroverse) Erörterung. In beiden Fällen geht es um die sachliche Argumentation zu einem vorgegebenen Thema, deren Ziel es sein soll, dem Leser anhand einer logische Argumentationskette ein nachvollziehbares Ergebnis zu präsentieren.

Beide Formen unterscheiden sich hinsichtlich der Argumentationsstruktur: während die lineare Erörterung entweder Pro- oder Contra-Argumente verwendet, zeichnet sich die dialektische Erörterung durch die Gegenüberstellung von Pro- und Contra-Argumenten aus.

Aufbau: Einleitung, Hauptteil und Schluss

Die Einleitung
Greift das Thema auf, stellt die wichtigsten Ergänzungsfragen und leitet auf den Hauptteil über.
Wie kann das passieren?

  • Definition des Schwerpunktbegriffes
  • Bezug auf ein aktuelles Ereignis
  • Bezug auf einen historischen Kontext
  • Zitat

Der Haupteil
Diskutiert das Problem mittels Argumenten, sammelt Belegen und Beweise und erstellt so eine gut strukturierte Argumentationskette, die den Leser logisch nachvollziehbar zum Ergebnis führt.
Wie kann das geschehen?

  • chronologische Aneinanderreihung von pro oder contra Argumenten zum Thema
  • Gegenüberstellung von pro und contra Argumenten, in einer logischen Reihenfolge
  • Ergänzung der Argumentationskette durch Beweise
  • Stellungnahme mit Begründung
  • Rückbezug auf das Thema

Der Schluss
Beinhaltet eine Zusammenfassung der Argumentationskette und das Ergebnis. Dabei wird zwischen offenem und vollendetem Schluss unterschieden.

  • Offener Schluss: kein definitives Ergebnis, neue Frage, Denkanstöße, Ausblick in die Zukunft
  • Vollendeter Schluss: definitives Ergebnis, Stellungnahme

Einleitung und Schluss bilden eine Rahmen.
Nicht vergessen, dem Ganzen eine passende Überschrift zu geben!