Glück kommt selten allein…

Oder von der Anatomie des Jammerlappens. Eindrücke von Hirschhausens zweitem Bestseller-Sachbuch „Glück kommt selten allein…“

Zweimal habe ich es geschafft in der Buchhandlung an diesem verführerischen kleinen Glücksschweinchen auf grünem Grund vorüberzugehen, beim dritten Mal allerdings hat es mich endgültig eingefangen, es ging nicht mehr, ich musste ihn haben, den neuen Bestseller von Dr. med. Eckart von Hirschhausen. Klingt ja auch vielversprechend: „Glück kommt selten allein“. Wie, es kommt selten allein? Kommt es nicht von allein, oder bringt es etwa noch jemanden mit, noch mehr Glück etwa, oder kommt es erst, wenn man nicht mehr allein ist? Naja, irgendwie wohl von allem ein bisschen.

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Gastbeitrag: Mein Lieblingsbuch

Von Hans-Georg Fischer, Fischers Bücherstube Freyburg (Unstrut)

Wohl jeder Mensch bzw. Leser hat sein Lieblingsbuch. Warum soll es da bei Buchhändlern anders sein? Merkwürdig, aber es ist so: In jedem Jahr lese ich dieses Buch einmal. In meiner Lehrzeit habe ich angefangen, mich mit russischen Autoren zu beschäftigen. Puschkin, Tolstoi oder Dostojewski. Da bin ich auch zu Michail Bulgakow gekommen. „Der Meister und Margarita“. Seitdem habe ich dieses Buch mehrmals gelesen und immer wieder neu entdeckt. Man kann und sollte das Buch immer aus anderer Perspektive oder als anderes literarisches Genre lesen.

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Buch-Kleinod an der Unstrut

Oder was man auf der Suche nach Postkarten finden kann.

Unlängst mitten in Deutschland, genauer gesagt in Sachsen Anhalt: Auf dem Weg zur Zeddenbacher Mühle in Freyburg an der Unstrut, die Wahrzeichen der Stadt, den „Dicken Heinrich“ und die Neuenburg, immer im Blick. Nach dem Besuch im Mühlenladen geht es – links die Weinberge, rechts die Unstrut – hinein ins beschauliche Zentrum der Jahn-, Wein und Sektstadt mit dem imposanten Dom und der inzwischen wohl weltbekannten Rotkäppchen-Sektkellerei. Und weil digitale Fotografien via E-Mail versenden zwar schön, die klassische alte Postkarte als Gruß aber um einiges liebevoller ist, mache ich mich an dieser Stelle auf, selbige zu erwerben. „Buch-Kleinod an der Unstrut“ weiterlesen

Rezension „Die schönsten Blütenwanderungen in Südtirol“

Beinahe bescheiden präsentiert sich das gehaltvolle Buch von Susanne und Rainer Altrichter auf den ersten Blick. Zwar strahlen einem bereits von der Titelseite tiefblaue Enzianblüten entgegen, doch im Gegensatz zu dem, was den Leser – und zwar nicht nur den begeisterten Naturfreund – im Inneren des etwas anderen Wanderbuches erwartet, erscheint der Umschlag eher farblos.

Der Erscheinungstermin – Frühjahr 2011 – hingegen war gut gewählt. Lädt doch das Buch zu 34 Wanderreisen zu den schönsten Blüten der Dolomiten ein, deren erste in die Zeit der Frühlings-Knotenblumen fällt.

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Advents-Lektüre

Geschneit hat es im Val di Non und bald fangen in Südtirol und im Trentino die ersten Weihnachtsmärkte an. Da ist endlich wieder Zeit für ein wärmendes Kaminfeuer, einen Teller Plätzchen und… ein gutes Buch.

Passend zur besinnlichen Stimmung ist mir nach Jahren mal wieder Marc Levy’s „Solange du da bist“ in die Hände gefallen. Traurig und hoffnungsfroh zugleich schafft Levy es mit diesem Roman, dass man den grauen Himmel komplett ignoriert. Warum? Weil man überhaupt keine Zeit hat, hinaus zu schauen. Also ich zumindest mal nicht.

Arthur, dem jungen Architekt, der an einem Winterabend eine junge Frau in seinem Badezimmerschrank findet, geht es übrigens genauso. Auch wenn alle Welt beginnt ihn für durchgedreht zu halten, er hat keine Zeit mehr, auf etwas anderes zu schauen, als auf Lauren. Er spricht – offensichtlich mit sich selbst- öffnet Beifahrertüren – ohne dass jemand einsteigt- und vernachlässigt seinen Job, um am Krankenbett einer Frau zu sitzen, die er gar nicht kennt.

Was heißt, er kennt sie schon, nur eben nicht wie alle anderen, denn Lauren liegt im Koma. Die Frau, mit der er spricht, obwohl sie keiner sieht, ist ihre Seele, die sich weigert, zu sterben. Gemeinsam versuchen sie, Körper und Seele wieder zusammen zu führen. Peinlich-komische Momente gibt es dabei jede Menge, mehr noch ist es aber die berührend-intensive Nähe zwischen beiden, die einen fesselt. Und während sein eigenes Leben völlig aus der Bahn läuft, leben Lauren und er ein ganz neues Leben. Bis eines Tages entschieden wird, dass die Maschinen abgeschaltet werden sollen. Mit der Entführung ihres leblosen Körpers bringt sich Arthur in Teufels Küche.

Aber wofür?

P.S.: Marc Levy zum Weiterlesen „Am Ersten Tag“

Welttag des Buches

Heute ist der Welttag des Buches. Statistische Erhebungen allerorten: Südtirols Bibliotheken beispielsweise haben einen Buchbestand von rund 2,8 Millionen Exemplaren und rund 140.000 aktive Nutzer.

Also warum nicht selbst mal wieder zu einem guten Buch greifen? Schließlich steht das Wochenende vor der Tür. Hier ein paar Tipps:

Jack Dann, „Die Kathedrale der Erinnerung“, Bastei-Lübbe 1995
Historischer Roman um Leonardo da Vinci, den Querdenker der Wissenschaft, der mit einer ganz besoderen Fähigkeit hadert: Nicht vergessen zu können.

Daniel Kehlmann, „Die Vermessung der Welt, Rowohlt Verlag, Reinbek 2005
Wenn ein Mathematiker und ein Naturforscher in einen Wettstreit treten – Die fiktive Doppelbiographie von Carl Friedrich Gauß und Alexander von Humboldt regt zum Nachdenken an – und nicht selten auch zum Schmunzeln.

Jürgen Todenhöfer, „Wer weint schon um Abdul und Tanaya?“, Herder Verlag, Freiburg im Breisgau 2003
Noch immer brandaktuelles Sachbuch gegen den Irakkrieg und über die Folgen, die eintreten, wenn der Mensch über die Rache die Gerechtigkeit aus den Augen verliert.

Wie wird aus einem Manuskript ein Buch?

Oft ist es gar nicht schwer, die eigenen Ideen zu Papier zu bringen. Doch was passiert danach?

Bevor der Text in der Schublade verstaubt, ist es den Versuch wert, das Geschriebene unter die Menschen zu bringen. Das haben andere auch schon erfolgreich versucht. Man denke nur an Joanne K. Rowling und ihren Harry Potter 😉 Doch auch wenn man nicht von Kindesbeinen an geplant hat, Schriftsteller zu werden und auch wenn das Manuskript keinen Bestseller-Status erreicht: Warum sollte es mit einer Veröffentlichung nicht trotzdem klappen?

Auf dem Weg zu einer erfolgreichen Veröffentlichung liegen allerdings ein paar Steine, die man kennen sollte, um nicht darüber zu fallen und am Ende ein Buch in den Händen zu halten, dass wirklich ein gelungenes Gesamtkonzept ist.

Was muss man beachten?

Der wahrscheinlich wichtigste Punkt ist: lohnt sich der Aufwand überhaupt? Gefällt, was ich geschrieben habe nur mir oder auch anderen? Auf keinen Fall sollte man sich scheuen, andere um Rat zu fragen. Am besten Menschen, denen man vertraut und deren Ehrlichkeit man auch in anderen Lebensbereichen schon schätzen gelernt hat.

Hat man ein positives Feedback bekommen, stehen weitere Entscheidungen an: Was will ich mit meinem Text erreichen? Welche Leser möchte ich ansprechen? In welchem Zielraum sollte das Buch erscheinen? Was kann ich tun, damit das Buch auch wirklich gelesen wird? Wie könnte es gestaltet sein?

Erst wenn man selbst konkrete Vorstellungen hat und ein durchdachtes Konzept aufweisen kann, sollte man sich einer weiteren zentralen Frage und damit dem nächsten Schritt zuwenden: An welchen Verlag könnte ich mich wenden?