Glück kommt selten allein…

Oder von der Anatomie des Jammerlappens. Eindrücke von Hirschhausens zweitem Bestseller-Sachbuch „Glück kommt selten allein…“

Zweimal habe ich es geschafft in der Buchhandlung an diesem verführerischen kleinen Glücksschweinchen auf grünem Grund vorüberzugehen, beim dritten Mal allerdings hat es mich endgültig eingefangen, es ging nicht mehr, ich musste ihn haben, den neuen Bestseller von Dr. med. Eckart von Hirschhausen. Klingt ja auch vielversprechend: „Glück kommt selten allein“. Wie, es kommt selten allein? Kommt es nicht von allein, oder bringt es etwa noch jemanden mit, noch mehr Glück etwa, oder kommt es erst, wenn man nicht mehr allein ist? Naja, irgendwie wohl von allem ein bisschen.

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Bastian Sick in Bozen

„Ich kann nun mal nur Grammatik.“
Bastian Sick am 23.03.2012 im Bozner Waltherhaus.

Na ja, das dafür aber umso besser. Und von „nur“ kann bei aller Bescheidenheit auch nicht die Rede sein. Allein die Inszenierung des Auftrittes verrät: Da ist ein echter Profi am Werk und zwar bei weitem nicht nur, was die Grammatik betrifft.

Im ausverkauften Theatersaal weist der Autor der Zwiebelfisch-Kolumne augenzwinkernd charmant auf die Irrungen und Wirrungen der deutschen Sprache hin und hatte, nach erst 3-tägigem Aufenthalt in unserem Alpenland, auch schon allerlei Schnappschüsse aus dem Südtiroler Sprachdschungel im Gepäck.

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Rezension „Die schönsten Blütenwanderungen in Südtirol“

Beinahe bescheiden präsentiert sich das gehaltvolle Buch von Susanne und Rainer Altrichter auf den ersten Blick. Zwar strahlen einem bereits von der Titelseite tiefblaue Enzianblüten entgegen, doch im Gegensatz zu dem, was den Leser – und zwar nicht nur den begeisterten Naturfreund – im Inneren des etwas anderen Wanderbuches erwartet, erscheint der Umschlag eher farblos.

Der Erscheinungstermin – Frühjahr 2011 – hingegen war gut gewählt. Lädt doch das Buch zu 34 Wanderreisen zu den schönsten Blüten der Dolomiten ein, deren erste in die Zeit der Frühlings-Knotenblumen fällt.

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Buchtipps rund ums Schreiben


Deutsch fürs Leben. Was die Schule zu lehren vergaß, Wolf Schneider, Rowohlt Taschenbuch Verlag, 19. Auflage Februar 2010
– Präzise Einführung ins lesbare Schreiben vom Autor des „Handbuch des Journalismus“, eingeteilt in 50 übersichtliche Regeln.












Duden. Briefe schreiben leicht gemacht, Bibliographisches Institut, Mannheim, 2. auflage Februar 2008

















Formulieren ohne Floskeln, Jörg Neumann, Redline Verlag, März 2008
– Warum es besser ist, auf bürokratische Formulierungen und verbrauchte Floskeln zu verzichten. Mit Kapitel „Kundenorientierte Briefe schreiben“.

„Wörter machen Leute.“

So lautet in Kurzform ein weiterer Buchtitel des vielfach zitierten „Sprachpapstes“ (Bastian Sick). Und spätestens wenn man sich eines der Sachbücher von Wolf Schneider zur Hand nimmt, dann weiß man: Der Mann hat recht.

Schlüssig, klar, ohne überflüssiges Beiwerk und zeilenfüllende Raumhascherei bringt er mit seinen Werken auf den Punkt, was den Deutschen aller Branchen und Altersgruppen heute teilweise so schwer fällt: Texte zu schreiben, die Inhalte verständlich transportieren, die Zielgruppe erreichen und die, trotzdem – oder gerade deshalb, angenehm zu lesen sind, ja sogar mitreißen und den Leser nicht mehr los lassen. Selten ist mir ein Sachbuch zum Thema „Wie verfasse ich gelungene Texte?“ begegnet, dass mir beim Lesen so viel Freude bereitet hat.

„Deutsch für junge Profis. Wie man gut und lebendig schreibt“ ist keinesfalls nur etwas für (junge) Profis. Im Gegenteil, jeder der plant etwas zu schreiben, sollte, vor allem, wenn er auch gelesen werden will, mehr als einen Blick in Schneiders Werke riskieren.

In 32 Schritten führt der Stilkritiker den Leser auf den Weg zu einem besseren Stil – immer mit einem Lächeln auf den Lippen. So muss sich beispielsweise niemand angegriffen fühlen, wenn Wolf Schneider in einer der Lektionen des Handbuches charmant auf die Mängel und Tücken einer Formulierung verweist, die man selbst bisher mit besonderer Vorliebe verwendet hat.

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