Textanalyse ausführlich

Mäßig beliebt, aber für das Textverständnis von großer Bedeutung: die Textanalyse. Zu einer gelungenen Textanalyse gehören – in Abhängigkeit von der Gattung des zu analysierenden Textes – verschiedene Bestandteile.

Man unterscheidet dabei im Wesentlichen zwischen der Analyse von literarischen Texten und der Sachtextanalyse, wobei bei den literarischen Texten in einzelnen Bereichen nochmals zwischen Gedichtanalyse (Gedichtvergleich), der Romananalyse, der Analyse von Kurzgeschichten und der von Dramenszenen unterschieden werden muss.

Meist wird heute in der Aufgabenstellung ganz konkret die Beantwortung einiger Fragen gefordert und so ein Schwerpunkt für die Analyse vorgegeben. Ist das nicht der Fall, kann man wie folgt vorgehen:

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Textanalyse kurz – Aufbau

Eine Textanalyse dient dem tieferen Verständnis eines Textes unabhängig von dessen Textsorte. Dabei wird neben einer Analyse des Textaufbaus auch eine Inhaltsanalyse, eine Analyse der Sprache und der Argumentationsstruktur vorgenommen.

Aufbau einer schriftlichen Textanalyse:

Einleitung

  • Informationen zum Text (Textsorte, Entstehungszeitpunkt, Entstehungshintergrund) und zum Autor


Hauptteil (Analyse von Aufbau, Inhalt, Struktur und Sprache)

  • Kurze Inhaltsangabe in eigenen Worten
  • Anmerkungen zum Textaufbau
  • Anmerkungen zur Argumentationsstruktur des Textes
  • Nennung und Erklärung der sprachlichen Besonderheiten
  • Aussagewert des Textes
  • Zusammenhang herstellen zwischen Aufbau, Struktur, Sprache und Aussagewert
  • Sachliche Wertung des Textes

Schluss

  • Zusammenfassung
  • Beurteilung des Wirkungsgrades und der Wirkungstiefe

Vorgehensweise:

  • Rahmeninformationen durchgehen
  • Erstes Lesen
  • Ersten Eindruck notieren
  • Zweites Lesen
  • Untergliederung des Textes in übersichtliche Abschnitte
  • Überschriften für die einzelnen Abschnitte finden
  • Ersten Eindruck überprüfen
  • Inhalt kurz in eigenen Worten zusammenfassen
  • Aufbau des Textes analysieren
  • Argumentationsstruktur des Textes durchgehen
  • Den Inhalt des Textes mit Hilfe der W-Fragen im Hinblick auf die Fragestellung betrachten (Inhaltsanalyse)
  • Sprache des Textes – wenn möglich unter Berücksichtigung des Entstehungshintergrundes – analysieren
  • Aufbau, Struktur, Inhalt und Sprache zueinander in Beziehung setzen
  • Text in Folge der Analyse möglichst sachlich beurteilen (Erreicht er seine Zielgruppe? Warum/Warum nicht?)

Die Sacherörterung

Wohl ein der häufigsten Aufgaben in der Schule: die Erörterung eines Sachthemas. Im Gegensatz zur Texterörterung ist die Sacherörtung eine freie, textungebundene Erörterung eines bestimmten Sachverhaltes/Themas.

Generell lassen sich hierbei zwei Varianten unterscheiden: die Lineare (oder auch…) und die dialektische (auch kontroverse) Erörterung. In beiden Fällen geht es um die sachliche Argumentation zu einem vorgegebenen Thema, deren Ziel es sein soll, dem Leser anhand einer logische Argumentationskette ein nachvollziehbares Ergebnis zu präsentieren.

Beide Formen unterscheiden sich hinsichtlich der Argumentationsstruktur: während die lineare Erörterung entweder Pro- oder Contra-Argumente verwendet, zeichnet sich die dialektische Erörterung durch die Gegenüberstellung von Pro- und Contra-Argumenten aus.

Aufbau: Einleitung, Hauptteil und Schluss

Die Einleitung
Greift das Thema auf, stellt die wichtigsten Ergänzungsfragen und leitet auf den Hauptteil über.
Wie kann das passieren?

  • Definition des Schwerpunktbegriffes
  • Bezug auf ein aktuelles Ereignis
  • Bezug auf einen historischen Kontext
  • Zitat

Der Haupteil
Diskutiert das Problem mittels Argumenten, sammelt Belegen und Beweise und erstellt so eine gut strukturierte Argumentationskette, die den Leser logisch nachvollziehbar zum Ergebnis führt.
Wie kann das geschehen?

  • chronologische Aneinanderreihung von pro oder contra Argumenten zum Thema
  • Gegenüberstellung von pro und contra Argumenten, in einer logischen Reihenfolge
  • Ergänzung der Argumentationskette durch Beweise
  • Stellungnahme mit Begründung
  • Rückbezug auf das Thema

Der Schluss
Beinhaltet eine Zusammenfassung der Argumentationskette und das Ergebnis. Dabei wird zwischen offenem und vollendetem Schluss unterschieden.

  • Offener Schluss: kein definitives Ergebnis, neue Frage, Denkanstöße, Ausblick in die Zukunft
  • Vollendeter Schluss: definitives Ergebnis, Stellungnahme

Einleitung und Schluss bilden eine Rahmen.
Nicht vergessen, dem Ganzen eine passende Überschrift zu geben!