Georg Christoph von Lichtenberg: Aphorismen

Der Schriftsteller Georg Christoph Lichtenberg gehört zu den Vertretern der Aufklärung. In dieser Phase des Umbruchs und der Besinnung auf den eigenen Verstand eines jeden Menschen, entsteht auch der Text „Aphorismen“ (1770-1799). In seiner Kürze und starken Verdichtung ist er ein kompaktes und inhaltsreiches Werk seiner Zeit, das den Grundstein für die Tradition der deutschsprachigen Aphorismen legen wird.

Philosophische Gedankensplitter, wie die Aphorismen auch genannt werden, regen zum Hinterfragen, Analysieren und Weiterdenken an. Trotz der betont subjektiven Wertung („ich möchte fast sagen“) erheben auch die Aphorismen Lichtenbergs Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Aufgeteilt in zwei Sätze werden da zwei Regeln für ein Leben im Sinne der Aufklärung aufgestellt: Zweifle und denke selbst!
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Geschriebene und gesprochene Sprache

Zwischen geschriebener und gesprochener Sprache bestehen sowohl qualitative als auch quantitative Unterschiede. Die Erforschung der gesprochenen Sprache erfolgt aufgrund von deren Flüchtigkeit erst seit knapp über 100 Jahren.

Grundlagen geschriebener Sprache:
Buchstabe
Wort
Satz
Text
Grundlagen gesprochener Sprache:
Laut
Wort
Funktionale Einheit
Gesprächsbeitrag
Gespräch

Analyse erfolgt Produktorientiert Analyse erfolgt Prozessorientiert
dauerhaft flüchtig
Erwerb erfolgt durch ausführliche Anleitung Erwerb erfolgt mehr oder weniger automatisch
Text ist räumliches Gebilde Gesprochene Sprache ist zeitlicher Prozess
Singulärer Prozess Kooperativer Prozess
Funktion ist die dauerhafte Überlieferung von Wissen Funktion ist die interaktive Bewältigung aktueller Situationen unter wechselseitiger Beeinflussung
Wenig kontextbezogen Situations- und Kontextbezogen
Starke historische Normierung Wenig Normen
Reduzierung der Varianz Vielfältig und variantenreich
Reagiert schwerfällig auf Veränderungen Stark anpassungsfähig

Formulierungstipps Briefe und e-Mails – Vom gelungenen Anfang

Im Zeitalter der Social Media Netzwerke wird die Spanne, die uns bleibt, um die Aufmerksamkeit des (potentiellen) Lesers zu gewinnen, immer kürzer. In maximal 3 Zeilen entscheidet der Leser, ob er weiterliest, oder nicht. Unser besonderes Augenmerk sollte daher dem ersten Satz gelten, denn er hat maßgeblichen Anteil am Erfolg unseres Briefes.

Doch wie beginnt man?

• Durch das Spiel mit Kontrasten
• Mit etwas Unerwartetem
• Mit einer Provokation
• Einem Grund zum Lächeln

Was ganz allgemein für einen Textbeginn gilt, ist auch auf Briefe und e-Mails übertragbar. Der Einstieg in einen Brief zur Beantwortung der Anfrage eines Gastes kann statt dem klassischen „Vielen Dank für Ihre Anfrage.“ zum Beispiel folgendermaßen beginnen:

Anfrage neuer Gast
Sehr geehrte Frau Schmidt,
schön, dass Sie uns gefunden haben. Gern senden wir Ihnen Ihr Angebot für den Zeitraum…
oder
…danke, dass Sie angefragt haben! Leider haben wir…

Anfrage Gast
Liebe Frau Schmidt,
Lust auf Urlaub? Vielen Dank, dass Sie dabei wieder an uns denken…
oder
…schön von Ihnen zu lesen. Und noch schöner wäre, wenn wir Sie wieder bei uns begrüßen dürfen. Für Ihren Wunschzeitraum vom… haben wir noch unsere Ferienwohnungen „Sonnenblume“ frei.
oder
22° C hat es schon, jetzt um 10 Uhr morgens. Da fällt es mir leicht, Ihnen für Ihren Urlaub vom … unser Zimmer mit Ostbalkon vorzuschlagen. Denn wenn schon der Morgen sonnig beginnt, …