Die richtige Anrede


Im Brief an den Gast sollten bei der Anrede folgende Kriterien berücksichtigt werden:

Immer denjenigen persönlich ansprechen, der die Anfrage unterzeichnet hat. Niemals „Sehr geehrte(r)…“ schreiben, wirkt unpersönlich und hinterlässt den Eindruck, dass es sich um ein Standardschreiben handelt. Ist der Vorname beziehungsweise das Geschlecht des Anfragenden nicht bekannt, eignet sich die Anrede:
„Lieber Gast“

„Werte“, „Beste“ und „Verehrte“ als Anrede wirken in der Gästekommunikation zu steif und aufgesetzt. Das gilt auch für Steigerungsformen wie „Meine Verehrteste“. Diese könnten unter Umständen sogar negativ (ironisch) aufgefasst werden.

Folgende Anredeformeln eignen sich für die Erstanfrage:
Sehr geehrte Frau…
Sehr geehrter Herr…
Sehr geehrte Familie…
Grüß Gott Herr…

Die Anrede „Liebe Frau…“ erfährt eine immer größere Akzeptanz und kann daher ab dem zweiten Kontakt auch bei einem potentiellen Gast verwendet werden, wenn man diesen noch nicht kennt. Idealerweise richtet man sich auch ein wenig nacheinander oder nach dem persönlichen Empfinden während des Kontaktes.

Die korrekte Anrede für den Gast ist:
Liebe Frau…
Lieber Herr…
Liebe Familie…
Ein herzliches Grüß Gott aus Burgeis

Gern können auch spezifischere lokale Besonderheiten und dialektale Ausdrücke zur Begrüßung verwendet werden.

Bei langer Bekanntschaft (oder Anrede an die Kinder) auch:
Hallo Familie Müller
Hallo Anne, hallo Peter…

Formulierungstipps Briefe und e-mails – Das Beste zum Schluss

Die Schlussformel wird in Briefen häufig etwas nachlässig behandelt. Das standardisierte „Mit freundlichen Grüßen“ eignet sich für Behördenbriefe, wirkt aber in der Kommunikation mit dem Gast nicht nur etwas förmlich sondern auch leicht verstaubt. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, einen Brief klangvoll enden zu lassen, ohne zu übertreiben.

Gern darf hier am Schluss auch nochmals eine zusätzliche Personalisierung eingefügt werden. Je nach Brief, Positionierung des Hauses, Region und Lage bieten sich folgende Grußformeln an (Achtung: Auch hier ist wieder eine Unterscheidung zwischen jenen, die zum ersten Mal anfragen und Gästen notwendig):

Allgemein:

  • Freundliche Grüße in Ihre Heimatstadt München
    Ihre Familie XYZ
  • Viele Grüße aus dem Obervinschgau
    Ihre Familie XYZ
  • Herzliche Grüße nach Arnstadt
    Ihre Familie XYZ
  • Einen freundlichen Gruß in den Odenwald sendet Ihnen
    Familie XYZ

Lage:

  • Sommerlich warme Grüße von der Weinstraße sendet Ihnen
    Familie XYZ
  • Erfrischende Grüße vom Kalterer See
    Ihre Familie XYZ
  • Sonnige Grüße aus dem Unterland kommen von
    Ihrer Familie XYZ

Positionierung:

  • Sportliche Grüße aus Tramin
    Ihr Wanderführer XYZ/Ihr Bike-Guide XYZ
  • Grüße aus dem Wanderparadies Ahrntal
    Ihre Familie XYZ

Für Reservierungsbestätigungen:

  • Mit unseren besten Wünschen für Ihre Urlaubsvorbereitungen
    Familie XYZ

Formulierungstipps Briefe und e-mails – Allgemeines in Kürze

Die wichtigste Grundvoraussetzung zum Schreiben eines erfolgreichen Briefes ist: zu wissen, warum man schreibt! Was möchte ich mitteilen? Welchen Eindruck soll mein Gegenüber bekommen?

Die zweite Grundvoraussetzung ist: zu wissen, wer meinen Brief liest? Ist mir der Mensch bekannt oder nicht? Was erwartet er von mir? Was ich von ihm?

Die in dieser Serie besprochenen Formulierungstipps verstehen sich in erster Linie als Hilfe für die Gästekommunikation im Tourismus, lassen sich aber mit einigen Einschränkungen auch auf den allgemeinen Geschäftsbrief übertragen.

Folgendes gilt aber für beinahe jeden geschriebenen Text von der Gebrauchsanweisung bis zum Brief an den Gast:

• Kurz, übersichtlich und verständlich muss er sein
• Fachbegriffe erklären oder, wo möglich, darauf verzichten
• Verständliche, kurze Wörter wählen
• Flüssig und leicht lesbar schreiben
• „Leblose“ grammatische Konstruktionen wie Passiv und Infinitiv möglichst vermeiden
• Zusammengehörendes nicht trennen
• Hauptsätze den Nebensätzen vorziehen