Jeder 8. Deutsche verfügt über einen aktiven Facebook Acount, Politik und Industrie kommunizieren via Twitter, auf verschiedenen Portalen finden sich Schulfreunde wieder – Social Networks legen ein rasantes Wachstum an den Tag. Sie verbinden Menschen in Echtzeit und lassen Distanzen schrumpfen.
Unabhängig davon, dass all diese Systeme Datenschützern negativ aufstoßen, dass die Diskussion um den „gläsernen Menschen“ durch den unmittelbaren und wenig gefilterten Datenaustausch neu entfacht worden ist, und dass in kaum einem anderen Medium so wenig auf korrekte Schreibweise und Ausdruck geachtet wird, könnte uns diese Entwicklung trotz allem in sprachlicher Hinsicht einiges lehren.
Denn das Besondere an diesen Netzwerken ist, dass sie einerseits einen enormen Anstieg der Kommunikation unter den Menschen herbeigeführt haben, andererseits aber zugleich auch eine Reduzierung der Sprache auf ein absolutes Minimum bewirken.
140 Zeichen hat der Twitterer für seine Kurz-Botschaft zur Verfügung. Das sind gerade einmal ebenso viele, wie dieser kleine Absatz umfasst.
Laut Studien kommt dies der Aufnahmefähigkeit, der Konzentration und dem Interesse der Menschen entgegen. In diese wenigen Zeichen zu packen, was man sagen möchte, ist eine Kunst. Dies auch noch klar verständlich, korrekt und sprachlich ansprechend zu tun, erfordert intensive Arbeit. Und könnte Anreiz sein, für jeden der schreibt. Denn kurze, prägnante, stilsichere Einstiege sind der Garant für die Hinwendung des Lesers zum Text.
Üben wir uns also in der treffsicheren, knappen Formulierung. Damit auch der Rest unserer Texte gelesen wird.