Schreiben und gelesen werden


Schreiben ist Kunst. Die Kunst, nicht am Mangel an Worten zu verzweifeln, aus dem begrenzten Rahmen der Wortfindung jene zu wählen, die die geneigtesten sind, und ihnen Raum zu geben in einem Gesamtbild, das entsteht. Langsam zumeist, doch auch über Nacht, wenn die Geisteswege kurz sind und schnell zurückzulegen, wenn sich – inspiriert von Gelesenem – das eine wie von selbst zum anderen findet.

Doch gelingt es nicht häufig, das etwas schon Geschriebenes auch seinen Leser findet, jenen, der das Bild erneut aus dem Rahmen zu lösen vermag und es losgelöst zu betrachten im Stande ist. Jenen, der zwischen den Zeilen liest, der die Emotionen empfängt, die aufgezeichnet wurden. Jenen Leser, der bereit ist, das Echo der Worte nicht verhallen zu lassen, ohne ihnen nachzuspüren, sie zu ergreifen, zu begreifen und wachsen zu lassen.

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