Schwerpunkt der Kritik am Naturalismus war dessen Art und Weise, negative gesellschaftliche Entwicklungen aufzuzeigen, ohne eine Perspektive zu bieten oder Auswege aufzuzeigen.
Des Weiteren sprach Theodor Fontane mit der Aussage „Es ist die Muße in Sack und Asche, Apollo hat Zahnweh.“ vielen Kritikern aus dem Herzen, die der Meinung waren, Kunst könne nicht nur daraus bestehen, die düsteren Seiten der Realität aufzuzeigen.
Dabei schwankte die Tendenz der Kritiker zwischen dem Wunsch, die Welt so darzustellen, wie sie tatsächlich ist (Realismus), das Geschehen so widerzugeben, wie es sich dem einzelnen Künstler darbot (Impressionismus) oder nur Ästhetisches als wahre Kunst gelten zu lassen (Ästhetizismus). Stefan George beispielsweise vertrat als bedeutender Ästhetizist die Ansicht, Kunst solle und dürfe nur um ihrer selbst Willen sein (l’art pour l’art). George meinte, die Kunst gewönne ihre Existenzberechtigung nicht daraus, zu kritisieren, sondern allein daraus schön und ansprechend zu sein.