Vier Stilmittel, die eines gemeinsam haben: Sie umschreiben einen Sachverhalt. Doch wann spricht man von Metapher, wann von Chiffre oder Allegorie und wann von einem Symbol?
Folgende Abgrenzung zwischen den rhetorischen Figuren ist möglich:
Allegorie: griech. „etwas anders ausdrücken“, bezeichnet eine Form der indirekten Aussage, bei der ein Begriff aufgrund bestimmter Ähnlichkeiten für einen anderen eingesetzt wird. Meist existiert ein deutlich erkennbarer Bezug.
Beispiel: „Justizia“ für Gerechtigkeit
Chiffre: ein Symbol wird mit verschlüsselter Bedeutung verwendet. Bezug ist nicht deutlich erkennbar. Der Sinn des Symbols erschließt sich nur – und auch das meist schwer – aus dem Zusammenhang.
Beispiel: „Schwarze Milch der Frühe“ (Paul Celan)
Metapher: griech. „Übertragung“. Ein Begriff wird in übertragener Bedeutung verwendet. Zwischen dem Gesagten und dem Gemeinten besteht eine Ähnlichkeit.
Bsp.: Wüstenschiff für Kamel
Symbol: von griechisch „etwas Zusammengefügtes“. Für ein Objekt oder einen Vorgang wird ein anschauliches Sinnbild verwendet. Ein Zusammenhang zwischen dem Gesagten und dem Gemeinten ist nicht immer offensichtlich erkennbar.
Beispiel: „Licht“ als Sinnbild für den Geist (J.W. v. Goethe)