Advents-Lektüre

Geschneit hat es im Val di Non und bald fangen in Südtirol und im Trentino die ersten Weihnachtsmärkte an. Da ist endlich wieder Zeit für ein wärmendes Kaminfeuer, einen Teller Plätzchen und… ein gutes Buch.

Passend zur besinnlichen Stimmung ist mir nach Jahren mal wieder Marc Levy’s „Solange du da bist“ in die Hände gefallen. Traurig und hoffnungsfroh zugleich schafft Levy es mit diesem Roman, dass man den grauen Himmel komplett ignoriert. Warum? Weil man überhaupt keine Zeit hat, hinaus zu schauen. Also ich zumindest mal nicht.

Arthur, dem jungen Architekt, der an einem Winterabend eine junge Frau in seinem Badezimmerschrank findet, geht es übrigens genauso. Auch wenn alle Welt beginnt ihn für durchgedreht zu halten, er hat keine Zeit mehr, auf etwas anderes zu schauen, als auf Lauren. Er spricht – offensichtlich mit sich selbst- öffnet Beifahrertüren – ohne dass jemand einsteigt- und vernachlässigt seinen Job, um am Krankenbett einer Frau zu sitzen, die er gar nicht kennt.

Was heißt, er kennt sie schon, nur eben nicht wie alle anderen, denn Lauren liegt im Koma. Die Frau, mit der er spricht, obwohl sie keiner sieht, ist ihre Seele, die sich weigert, zu sterben. Gemeinsam versuchen sie, Körper und Seele wieder zusammen zu führen. Peinlich-komische Momente gibt es dabei jede Menge, mehr noch ist es aber die berührend-intensive Nähe zwischen beiden, die einen fesselt. Und während sein eigenes Leben völlig aus der Bahn läuft, leben Lauren und er ein ganz neues Leben. Bis eines Tages entschieden wird, dass die Maschinen abgeschaltet werden sollen. Mit der Entführung ihres leblosen Körpers bringt sich Arthur in Teufels Küche.

Aber wofür?

P.S.: Marc Levy zum Weiterlesen „Am Ersten Tag“