Friedrich Schiller – Kabale und Liebe

Das bürgerliche Trauerspiel in 5 Akten (Uraufführung 1784 in Frankfurt) zählt als Schillers zweites Drama zu seinem Frühwerk und zeigt deutliche Züge des Sturm und Drang sowie des aufklärerischen Theaterverständnisses mit didaktischem Anspruch.

Obwohl sich Schiller am Aufbau des klassischen Dramas orientiert und die Einheit der Zeit berücksichtigt, hält er die Einheit von Ort und Handlung nicht ein, sondern baut mit der Geschichte der Lady Milford eine eigenständige Nebenhandlung auf, die die überlegene moralische Haltung des bürgerlichen Standes unterstreichen sowie Prasserei, Wucher und Mätressenwesen kritisieren soll.

Die Kernthemen des sozialkritischen Stückes sind: Liebe und Vertrauen, Ständegesellschaft, Vaterautorität, Religiosität und Moralität, Elternliebe.

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Georg Büchner: Woyzeck

Kurzinformation

Autor: Dramatiker und Dichter Georg Büchner

Früher Tod Büchners 1837

Fragment in 31 handschriftlichen Szenen in mehreren Entwurfsstufen, Reihenfolge war nicht erkennbar (keine Seitenzahlen, keine Unterteilung in Akte), die Lesbarkeit war schlecht. Es existieren mehrere Lese- und Bühnenfassungen. Die Erstfassung erschien 1879 stark überarbeitet von Karl Emil Franzos (Hrsg.). Das Drama Woyzeck wurde am 8. November 1913 im Residenztheater München uraufgeführt.

Historische Vorbilder

Johann Christian Woyzeck (1780 geb.) erstach am 21. Juni 1821 die 46-jährige Witwe Johanna Christiane Woost aus Eifersucht und wurde 1824 in Leipzig hingerichtet. „Georg Büchner: Woyzeck“ weiterlesen

J.W. von Goethe – Vorspiel auf dem Theater

In „Vorspiel auf dem Theater“ werden die Interessenkonflikte zwischen Drama und Theater und Goethes eigene Unsicherheit, das Stück auf seine eigene Bühne zu bringen, deutlich. Die drei Protagonisten stehen jeweils für einen Aspekt der Aufführung: den finanziellen (Direktor), den inhaltlichen (Dichter) und den unterhaltenden (Schauspieler/lustige Person). Kernaussage dabei ist, die Schwierigkeit, jedem der drei Aspekte bei einer Aufführung hinreichend Genüge zu tun.
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Textanalyse ausführlich

Mäßig beliebt, aber für das Textverständnis von großer Bedeutung: die Textanalyse. Zu einer gelungenen Textanalyse gehören – in Abhängigkeit von der Gattung des zu analysierenden Textes – verschiedene Bestandteile.

Man unterscheidet dabei im Wesentlichen zwischen der Analyse von literarischen Texten und der Sachtextanalyse, wobei bei den literarischen Texten in einzelnen Bereichen nochmals zwischen Gedichtanalyse (Gedichtvergleich), der Romananalyse, der Analyse von Kurzgeschichten und der von Dramenszenen unterschieden werden muss.

Meist wird heute in der Aufgabenstellung ganz konkret die Beantwortung einiger Fragen gefordert und so ein Schwerpunkt für die Analyse vorgegeben. Ist das nicht der Fall, kann man wie folgt vorgehen:

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Sekundenstil

Der Sekundstil ist eine der Darstellungsmethoden, in der Literatur des Naturalismus.

Sekundenstil bedeutet, dass die erzählte Zeit und die Erzählzeit (d.h. die Zeit, die es braucht um das Geschehen zu erzählen) gleich sind. Die Vorgänge werden in ihrem Ablauf also sekundenweise dargestellt. Auch was die Sinne wahrnehmen wird aufgezeichnet. So soll die gesamte Wirklichkeit sekundengetreu abgebildet werden.

Eines der herausragenden Beispiele für die Verwendung des Sekundenstils ist das naturalistische Drama „Papa Hamlet“ von Arno Holz und Johannes Schlaf. Auch im Drama „Familie Selicke„, das als das erste naturalistische Drama gilt, in dem alle Merkmale naturalistischer Literatur deutlich sind, kommt dem Sekundenstil eine wichtige Bedeutung zu.