Bedeutung der Sprachebenen, Fachsprachen und Jargons

Verschiedene Gruppen und Individuen bedienen sich unterschiedlicher Varietäten der gesprochenen Sprache, die sich durch lautliche, intonatorische, morphologische, lexikalische, syntaktische und oder weitere pragmatische Besonderheiten von den anderen Varietäten und der Standardsprache unterscheiden.

Folgende Unterscheidungsmerkmale gibt es:
– Sprachebenen: Hochsprache, Standardsprache, Umgangssprache, Alltagssprache, Jargon, Slang
– Soziale Gruppen
– Individuen (Idiolekte)
– Räumliche Regionen (Dialekte)
– Funktionale Aspekte: Fachsprache, Amtssprache, Vortragssprache
– Entwicklungsstadien: Babysprache, Jugendsprache, Alterssprache
– Historische Zeiträume: Sprache des Mittelalters, Gegenwartsprache

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Sprachphilosophie

Als Sprachphilosophie bezeichnet man Untersuchungen und die daraus entstehenden Theorien zu Ursprung, Wesen und Funktion der Sprache. Dabei beschäftigt sich die Sprachphilosophie auch mit dem Zusammenhang von Sprache, Bewusstsein und Realität (siehe auch Wilhelm von Humboldt).

Geschriebene und gesprochene Sprache

Zwischen geschriebener und gesprochener Sprache bestehen sowohl qualitative als auch quantitative Unterschiede. Die Erforschung der gesprochenen Sprache erfolgt aufgrund von deren Flüchtigkeit erst seit knapp über 100 Jahren.

Grundlagen geschriebener Sprache:
Buchstabe
Wort
Satz
Text
Grundlagen gesprochener Sprache:
Laut
Wort
Funktionale Einheit
Gesprächsbeitrag
Gespräch

Analyse erfolgt Produktorientiert Analyse erfolgt Prozessorientiert
dauerhaft flüchtig
Erwerb erfolgt durch ausführliche Anleitung Erwerb erfolgt mehr oder weniger automatisch
Text ist räumliches Gebilde Gesprochene Sprache ist zeitlicher Prozess
Singulärer Prozess Kooperativer Prozess
Funktion ist die dauerhafte Überlieferung von Wissen Funktion ist die interaktive Bewältigung aktueller Situationen unter wechselseitiger Beeinflussung
Wenig kontextbezogen Situations- und Kontextbezogen
Starke historische Normierung Wenig Normen
Reduzierung der Varianz Vielfältig und variantenreich
Reagiert schwerfällig auf Veränderungen Stark anpassungsfähig

Sprache und Soziale Gruppe

Dialekt
Der Begriff stammt von griech. „miteinander reden“ und bezeichnet nicht standardisierte Sprachvarietäten mit stark begrenzter, lokal gebundener Färbung. Dialekte haben eine geringe Reichweite.
„Beim Dialekt fängt die gesprochene Sprache an.“ (J.W. von Goethe)

Idiolekt
Kommt von griech. „eigen, für sich“ und bezeichnet die besondere Ausprägung der Sprache eines Einzelnen hinsichtlich Wortwahl und Aussprache.
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Persönlichkeiten der Aufklärung, der Empfindsamkeit des Sturm und Drang

Jean-Jacques Rousseau (1712-1778), einflussreicher Genfer Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist, Wegbereiter der Französischen Revolution, Werke: Vom Gesellschaftsvertrag oder Prinzipien des Staatsrechts (Politisches Hauptwerk), Emile oder Über die Erziehung (pädagogisches Hauptwerk), Julie ou la Nouvelle Héloïse, Les Confessiones.

René Descartes (auch Renatus Cartesius) (1596-1650), französischer Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler, Begründer des frühneuzeitlichen Rationalismus, Erfinder der analytischen Geometrie, Schriften wurden 1663 Schriften vom Vatikan auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt, Werke: „Abhandlung über die Methode des richtigen Vernunftgebrauchs und der wissenschaftlichen Wahrheitsforschung“, „Meditationen über die Grundlagen der Philosophie“ (ein Hauptwerk des Rationalismus), „Die Prinzipien der Philosophie“.
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Persönlichkeiten der Romantik

Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist (1777-1811) deutscher Dramatiker, Erzähler, Lyriker, Publizist, Außenseiter seiner literarischen Epoche, widersprüchliche Rezeptionsgeschichte, Werke: Der zerbrochene Krug, Das Erdbeben in Chili, Die Marquise von O, Über das Marionettentheater.

Christian Johann Heinrich Heine (1797-1856), deutscher Dichter jüdischer Herkunft, Essayist, Satiriker, Polemiker, gilt als „letzter Dichter der Romantik“ und deren Überwinder, verließ Deutschland (politische Situation, Zensur) 1831, nach dem Verbot seiner Schriften in Deutschland (1933 Preußen und 1935 Deutschland) wurde Paris zu seinem Exil, Werke: Deutschland. Ein Wintermärchen, Harzreise, Buch der Lieder, In der Fremde, Die Romantische Schule, Der Rabbi von Bacherach, Nachtgedanken, Die schlesischen Weber. „Persönlichkeiten der Romantik“ weiterlesen

Thomas Bernhard: Der Keller (1976)

Kurze Inhaltsangabe und einige Anmerkungen

In die entgegengesetzte Richtung gehen – Was als Grundprinzip des Lebens von Thomas Bernhard gelten kann, hat auch deutliche Spuren in seinen Werken hinterlassen. „Der Keller“ zählt zu den fünf autobiographischen Stücken, in denen Bernhard seine Kindheit und Jugend literarisch verarbeitet.

Gerade 16-jährig verlässt der namenlos bleibende Gymnasiast den ihm vorbestimmten Weg und geht statt zur Schule auf das Arbeitsamt. Rasch erreicht er sein Ziel, eine Anstellung in dem seinem Lebensumfeld genau entgegen gesetzten Teil der Stadt Salzburg zu finden. So beginnt er in der Scherzhauserfeldsiedlung, dem Armenviertel Salzburgs, eine Lehre im Kolonialwarengeschäft des Karl Podlaha.
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Ursprung, Bedeutung, Funktion und Struktur der Sprache

Ursprung der Sprache:
Das lautsprachliche Verständigungssystem entwickelte sich in einem Zeitraum, der mit 200.000-40.000 vor unserer Zeitrechnung angegeben wird. Schriftsysteme lassen sich in etwa 5.000 Jahre zurückverfolgen.

Entstehung der Sprachen:
Es werden natürliche und konstruierte, so genannte künstliche oder auch Plansprachen, Sprachen unterschieden.

Natürliche Sprachen vollziehen eine historische Entwicklung und sind durch Varietäten sowie durch strukturelle und lexikalische Unsicherheiten gekennzeichnet. Künstliche Sprachen hingegen werden planvoll geschaffen und dienen dem Zweck der Gruppe von Menschen, die sie erschaffen hat. Man unterscheidet konstruierte Sprachen, deren Wortschatz völlig neu erfunden wird und jene, deren Vokabeln aus bestehenden Quellen entlehnt werden.
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Joachim Ringelnatz (1883-1934) – Die Ameisen

Das Gedicht „Die Ameisen“ von Joachim Ringelnatz erscheint in zwei Varianten. Die erste Variante besteht aus nur einer Strophe mit sechs paarweise gereimten Versen ohne Zeilensprünge:

In Hamburg lebten zwei Ameisen,
Die wollten nach Australien reisen.
Bei Altona auf der Chaussee
Da taten ihnen die Beine weh,
Und da verzichteten sie weise
Denn auf den letzten Teil der Reise.

In der vollständigen Varianten folgt auf die erste noch eine zweite, lediglich aus 2 Versen bestehende Strophe, die ebenfalls im Paarreim gehalten ist:
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