Essay und Erörterung

Der Essay und die Erörterung haben einiges gemeinsam. Beide wollen:

  • den Leser überzeugen
  • ein Thema umfassend betrachten
  • sachlich bleiben

Es gibt jedoch auch einiges, was den Essay von der Erörterung unterscheidet:

  • Form: Der Essay ist nicht an eine bestimmte äußere Form gebunden, muss aber eine strikte innere Logik besitzen.
  • Der Essay sollte stilistisch ausgefeilt sein.
  • Besonderes Merkmal ist die sehr bildhafte Sprache.
  • Der Essay spielt mit den Stilfiguren, ist häufig ironisch.
  • Zudem beruft sich der Essay als „Gedankenexperiment“ mehr auf die eigene Meinung und versucht diese mit einer gewissen Distanz für andere nachvollziehbar zu machen. (Die Erörterung hingegen, beruht stärker auf allgemeingültigen Fakten und hat deshalb meist auch eher ein allgemeingültigeres Ergebnis.)

Die Erörterung hingegen:

  • ist an die äußere Form Einleitung, Hauptteil, Schluss gebunden,
  • wird je nach Aufgabenstellung linear (nur pro oder nur contra Argumente) oder dialektisch (pro und contra Argumente im Wechsel) gehalten,
  • ist durch ein hohes Maß an Sachlichkeit gekennzeichnet,
  • stellt keinen so hohen Anspruch an die stilistische Ausarbeitung.

Wortschatz Training

Die effektivste Methode, den eigenen Wortschatz auf Dauer zu trainieren ist: Lesen. Und zwar alles, was einem so unter die Augen kommt. Das beginnt beim Tageblatt geht weiter mit dem Rezeptbuch und endet bei den Klassikern. Egal was man liest, man lernt immer wieder neue Wörter kennen und schult zugleich den eigenen Ausdruck.

Wenn man aber wieder mal keine Zeit hat, so breit wie möglich zu lesen, dann kann man den Wortschatz auch mit einem Scmunzeln mit diesem alten Spiel schulen:

Zum Beispiel vom zusammengesetzten Grundwort „Bahnhof“ ausgehen und mit dem letzten Teil munter weiterspinnen: „Hofgarten“ „Gartenschere“ „Scherenschnitt“ „Schnittbrot“ „Brotbäcker“ „Bäckerinnung“ „Innungsmeister“ „Meisterkoch“ „Kochlehrling“ „Lehrlingsgeld“… usw. usw.

Die einzigen Einschränkungen dabei: Wiederholungen sind verboten und halbwegs sinnvoll sollte die entstehende Kombination auch sein.

Macht Spaß, trainiert das Gedächtnis und was dabei für Wortschöpfungen entstehen können, ist echt überraschend. Macht sich natürlich besonders gut in geselliger Runde.

Und schließlich muss ja mal jemand den Wortschatz Goethes (90.000 Wörter) übertreffen!

Der Ötzi auf dem Himmelsweg

Knapp 20 Jahre ist es her, dass die Mumie aus der Jungsteinzeit, besser bekannt unter dem Namen Ötzi, in den Ötztaler Alpen gefunden wurde. Pünktlich zum 20sten Jubiläum 2011 der Auffindung gehen viele Museen neue Wege. Das Archäologiemuseum Südtirols zum Beispiel widmet der neu rekonstruierten Plastik des Iceman vom 01.03.2011 bis 15.12.2012 eine Sonderausstellung.

Und auch in der Arche Nebra, die mit der Himmelsscheibe über ein besonderes Kleinod der Vergangenheit verfügt, zeigt in einer Sonderpräsentation vom 14. April bis zum 31. Oktober 2011 eine neue, lebensechte Plastik des Gletschermannes samt der Nachbauten der bei ihm aufgefundenen Gerätschaften und Kleidungsstücke. Die in Zusammenarbeit mit GEO und dem Neanderthal Museum konzipierte Ausstellung verspricht ein neuer Höhepunkt entlang des Himmelweges von Sachsen Anhalt zu werden.

Lyrik im (Preis-)Gespräch

Bereits zum 10. Mal wurde der Lyrikpreis Meran in diesem Jahr vergeben. Neun Autoren präsentierten am 07. und 08. Mai in Lesungen ihre Gedichte. Diskussionsbeiträge der Juroren und Autoren sorgten für lebendige Auseinandersetzung mit den vorgetragenen Werken. Die rege Teilnahme – 429 Autoren hatten sich beworben, 390 wurden schließlich zugelassen – ist nur ein weiteres Indiz für die Bedeutung, die der Preis seit seiner ersten Vergabe im Jahr 1994 in der deutschsprachigen Literaturlandschaft gewonnen hat.

Den Lyrikpreis Meran der Landesregierung Südtirols erhielt in diesem Jahr der aus Warschau stammende Autor Andre Rudolph, der Alfred-Gruber-Preis der Stiftung Südtiroler Sparkassen ging an Sünje Lewejohann. Der Medienpreis des RAI-Senders Bozen wurde Carsten Zimmermann verliehen, während Christian Rosenau den Jurypreis erhielt.

Die nächste Verleihung erfolgt aller Voraussicht nach im Mai 2012.

250.000 – Die Zahl des Tages

250.000 Wörter umfasst in etwa die deutsche Sprache, so sagt es das Wörterbuch.

Doch streng genommen kann man die Zahl deutscher Wörter nicht begrenzen, denn durch die dem Deutschen eigenen Regeln der Wortbildung ist die deutsche Sprache eigentlich beliebig erweiterbar.

Der aktive Wortschatz eines einzelnen Menschen liegt in jedem Falle weit unter dieser Summe. Für das Lesen einer normalen Tageszeitung beispielsweise benötigt man nur rund 3.000 Wörter.